Grossalmeyerschloss und Grosse Kanzel

Grossalmeyerschloss und Grosse Kanzel

Vom Parkplatz aus folgen wir ein paar hundert Meter der Strasse, bis links ein kleiner und ausgeschilderter Waldweg abzweigt. Durch wunderschönen Buchenwald folgen wir dem wildromantischen Steinbach, über Steine und Wurzeln hinweg. Leicht bergauf und von urwüchsigen Wald umgeben erreichen wir als bald die Steinbachklause. Von der ehemaligen Klause, die früher zum Holzschwemmen benutzt wurde ist nicht mehr viel sichtbar. Nur eine Wetterschutzhütte befindet sich oberhalb der Klause. Wir überqueren den Steinbach und folgen dem Weg weiter bis wir auf einen Forstweg treffen,dem wir nach rechts folgen. An der nächsten Gabelung halten wir uns wieder rechts und biegen nach einer Weile von der Forststrasse nach links in einen traumhaften Waldweg ein. Immer noch bergauf geht es durch den herbstlichen Buchenwald bis wir wieder auf eine Forststrasse treffen die uns zum Tummelplatz führt.

Der Tummelplatz ist ein Schachten (Hochplateau) auf über 1150 Metern Höhe. Auf der Waldwiese steht ein mit Schindeln verschlagenes altes Haus (erbaut 1844), das von der Nationalparkverwaltung für Veranstaltungen und als Forschungsstation genutzt wird. Früher war der Tummelplatz Sammelpatz für Vieh und Hirten während der Sommermonate. Hier wurden die Hirten mit Proviant versorgt und die Bauern konnten ihr Vieh aufsuchen und besichtigen.  Jahrhunderte lang wurde auf dem Tummelplatz zum Ende der Wald-Weidzeit ein großes Hirtenfest veranstaltet. Damit wurde den Waldhirten Dank und Anerkennung für ihre wochenlange, entbehrungsreiche, harte und einsame Arbeit in den Wäldern gezollt. Das Haus im Rücken geht es zum ersten Highlight und höchsten Punkt der Tour, dem Almeyerschloss. Ein kleiner Waldpfad führt uns südlich ein paar hundert Meter hinauf.

Das Almeyerschloss (1196 Meter) ist eine Felsengruppe mit dem Gipfelkreuz am höchsten Punkt.. Ein 360 Grad Panorama erwartet uns, mit Blick hinüber zum Lusen und bei guter Sicht über den gesamten Bayerischen Wald hinweg bis zu den Alpen. Überall im Bayerischen Wald gibt es felsige Bergkuppen. Viele Gipfel sind von Felsrippen (Blockhalde wie zum Beispiel auf den Lusen) aber auch von Felsenburgen (z.B. am Dreisessel) oder deren Überresten geprägt. Viele Felsenburgen wurden in der Vergangenheit von Menschen abgebaut und die Bruch-Steine zum Bauen der Häuser und Ställe benutzt. Die Wälder zwischen Sagwasser und Reschwasser wurden von den Bauern aus Kirchl und Schönbrunn während der Sommermonate als Viehweide benutzt, daher rührt der Tummelplatz. Ein Bauer aus Kirchl hatte im 16ten Jahrhundert den Namen Almayr und Schloss war die scherzhafte Bezeichnung der Felsformationen.

Den gleichen Weg schlagen wir jetzt wieder zurück ein bis zum Tummelplatz und dort biegen wir links ab Richtung Lusen. Nach ein paar hundert Meter geht es links in den Wald. 400 Höhenmeter geht es jetzt durch den Wald, fast schnurgerade hinab bis kurz vorm Parkplatz Sagwassersäge an der Nationalparkstrasse. Hier biegen wir scharf links ab, Richtung dem Wegweiser Grosse Kanzel. Dem Seebach entlang, geht es wieder bergauf durch den urwaldartigen Bergmischwald, bis wir dann einem kleinen Pfad nach rechts folgen, um später nach links abzubiegen um zum Felsenwandergebiet zu gelangen. Vorbei an vermodernden Baumleichen, durch Felsblöcke hindurch und vorbei an umgestürzten Bäumen mit ihren gigantischen Wurzeltellern erreichen wir das Felsengebiet. Aufgrund der mächtigen Steinblöcke, die über den ganzen Bergrücken verstreut sind, hat die Region den Namen “Steinberg” erhalten. Die “Große Kanzel” und die “Kleine Kanzel” zählen zu den bedeutendsten und herausragendsten Felsen der Wander-Region. Ein Großteil der Steintreppen wurde neu angelegt, um einen eindrucksvollen Rundwanderweg (siehe Tour 44) zu schaffen.

Wir zweigen nach links ab und folgen der Ausschilderung nach Mauth und anschliessend dem Weg zur Grossen Kanzel, die es zu erklimmen gilt. Der Blick reicht vom Vorfeld des Nationalparks und bei guter Fernsicht wieder bis zur Alpenkette. Irreführenderweise ist die Grosse Kanzel nur auf 1002 Meter Seehöhe, im Gegensatz zur Kleinen Kanzel mit 1010 Metern.

Dem Weg Richtung Mauth immer durch den Wald folgend, geht es ein wenig hügelig aber dennoch stetig bergab bis zu einer Forststrasse. Hier eine kurze Links-Rechts-Kombination beim sogenannten Taferl, um wieder im Wald zu verschwinden. Vor uns baut sich jetzt mächtig die “Steinerne Stiege” auf. Die letzten anstrengenden Höhenmeter gilt es zu erklimmen um danach nur noch steil bergab wieder zu unserem Ausgangsort nähe Mauth zu gelangen.

Viel Spass bei dieser langen aber sehr empfehlenswerten Tour.

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