Durch den Ort Haidmühle durch und der Beschilderung Grenze folgend, kommt der gebührenpflichtige Parkplatz.
Von hier aus überqueren wir die “Grüne Grenze”, nach Nove Udoli. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links und folgen der geteerten Strasse, die uns am Bahngleis entlang durch einsame Wälder der Sumava bis nach Stozec führt. In Stozec nach links abbiegen und gleich nach der Brücke dem Feldweg nach rechts folgen. Weiter an Birkenhainen entlang bis wir auf deine Kreuzung gelangen an der wir rechts fahren und uns auch immer rechts halten. Hier beginnt der erste Anstieg durch den Wald. Nach insgesamt ca. 8 km erreichen wir einen Platz mit Informationen und den Aufstieg zur Kapelle.
Hier sollte das Mountainbike stehengelassen werden, bzw. es ist sogar ein Verbotsschild angebracht, da hier ein Trail steil bergauf durch den Wald führt! P.S. ist aber auch fahrbar :-)
Nach dem extremen Aufstieg erscheint vor uns die Stozec Kapelle. Im Jahre 1791 wurde die Kapelle das erste mal gebaut und wurde im Jahr 1920 durch die Friedenswallfahrt mit mehr als 5000 Pilgern bekannt. Nach 1946 verfiel die Kapelle immer mehr bis sie im Jahre 1989 wieder aufgebaut wurde. Geweiht ist die Kapelle der Hl. Maria, Schutzfrau des Böhmerwaldes.
Jetzt geht es den Trail zurück und wir folgen der Strasse nach rechts, bergab durch den Wald für 2 km. Jetzt eröffnet sich uns eine traumhafte Hochebene. Durch den Eisernen Vorhang wurde dieses Gebiet nicht landwirtschaftlich genutzt – so sieht unberührte Natur dann aus. An den gegenüberliegenden Gipfeln der Berge befindet sich Wallern (Volary). Bis vor der Abschottung der CZ nach dem 2ten Weltkrieg hatten alle Dörfer und Städte deutsche Namen und viele Deutschstämmige wurden hier geboren und dann vertrieben. Nach zurückgelegten 16 km erreichen wir das Dorf Dobra (Guthofen), das als Künstlerdorf seinen Namen hat. Viele Schriftsteller, Maler und Künstler haben sich auch vor der Grenzöffnung hier niedergelassen und prägen das Dorf. Viele Häuser wurden liebevoll renoviert und es versprüht einen zauberhaften Charme auch in Kombination mit der umgebenden Natur. In der Mitte von Dobra ist ein sehr nettes Wirtshaus das zum Verweilen, – innen eher rustikal oder im grossen Garten – einlädt. Frisch gestärkt geht es weiter.
Weiter vorne treffen wir auf die Strasse die uns einen richtig deftigen und langen Anstieg nach Ceske Zleby liefert. Das frustrierendste hier war, dass mich ein Elektrorad-Fahrer mit ca. 65 Jahren einfach so ganz locker überholte :-( und oben angekommen in Ceske Zleby noch meinte: “Jetzt bin ich aber auch ins Schwitzen gekommen!” Bin immer noch sprachlos …
Ab hier befinden wir uns auf dem historischen Goldenen Steig, wie uns zahlreiche illustrierte Informationstafeln eindrucksvoll erklären. Sehr bewundernswert ist auch der alte Friedhof, wo man fast nur deutsche Namen findet. Jetzt kommt das letzte kräftezehrende Stück hoch bis zu einer Ortschaft, die es früher einmal gab und von der heute nur noch Mauerreste übrig geblieben sind.
Rasant geht es ab jetzt nur noch bergab. Nur die Schautafeln und das Panorama hinüber zur bayerischen Seite bis zum Haidel bremsen unsere Geschwindigkeit. Im Tal nochmal nach links in die Schotterstrasse einbiegen und einen wunderschönen Forstweg immer an der bayerisch-tschechischen Grenze entlang bis wir am Bahnhof in Nove Udoli wieder rauskommen. Nur noch über die Grenze und wir sind wieder beim Parkplatz. Eine landschaftlich, geschichtlich und kulturell sehr interessante Tour nimmt hier ihr Ende.