Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald Das grösste zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas

Nationalparks sollen die Natur und damit auch die dynamischen Abläufe in den Wäldern geschützt werden. Auf über 11.000 Hektar (43 Prozent der Fläche) greift der Mensch in den natürlichen Ablauf daher überhaupt nicht mehr ein. Dieser Anteil wird schrittweise auf über 75 % erhöht und entspricht damit den internationalen Vorgaben für einen Nationalpark.

Geschützt werden vor allem fichtenreiche Hochlagenwälder, Bergmischwälder aus Tannen, Buchen und Fichten sowie Aufichtenwälder in den Tälern. Obwohl einige Urwaldreste vorhanden sind, ist das Nationalparkgebiet noch stark von der ehemaligen Forstwirtschaft geprägt. Da die Natur inzwischen wieder sich selbst überlassen wird, schritt der Mensch auch bei Katastrophenereignissen wie großflächigem Borkenkäferbefall nicht mehr ein. Dieser führte in den 1990er Jahren zu einem Absterben eines Teils der Hochlagenwälder und löste bei den Anwohnern des Nationalparks kontroverse Diskussionen aus, in denen sich auch unterschiedliche Einstellungen zur Wildnis zeigen. So wird nun aufgrund eines Kompromisses im Erweiterungsgebiet der Borkenkäfer bekämpft.

Die bedeutendsten Gipfel des Nationalparks sind der Große Falkenstein (1315 m), der Lusen (1373 m) und der Große Rachel (1453 m). Neben den Hochwäldern erstrecken sich dort auch noch ökologisch wertvolle Hochmoore mit Moorseen wie dem Latschensee und ehemalige Hochweiden, die sogenannten Schachten, die sich auf der tschechischen Seite im Böhmerwald noch weiter ausbreiten.Mit über 700.000 Besuchern pro Jahr ist der Nationalpark ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Zwei Besucherzentren stehen im Mittelpunkt des Nationalparks

Nationalparkzentrum Lusen

Am 5. Juli 1982 übergab Staatsminister Eisenmann das Informationszentrum bei Neuschönau, heute Hans-Eisenmann-Haus, seiner Bestimmung. Dort ist eine Ausstellung zur Geschichte des Nationalparks zu sehen. In der Nähe des Hans-Eisenmann-Hauses befinden sich ein Baumwipfelpfad, sowie ein Tier-, Pflanzen-, und Steinfreigelände. Im Tierfreigelände sind in weiträumigen Gehegen aktuell und ehemals ansässige Tiere wie Fischotter, Kauz, Wildkatze, Luchs, Uhu, Wisent, Elch, Rothirsch, Wildschwein, Braunbär und Wolf in Freigehegen untergebracht. Auf einer Fläche von rund 250 Hektar wurden hier 16 Großgehege und Volieren errichtet. ür den 7 km langen Rundweg sollte man sich 3 – 4 Std. Zeit lassen. Zwei Abkürzungsvarianten verringern die Strecke bis auf 3 km und die Gehzeit auf ca. 1 ½ Std.

Nationalparkzentrum Falkenstein

In der Nähe von Ludwigsthal befindet sich das 2005 errichtete Infozentrum „Haus zur Wildnis“ des Nationalparks Bayerischer Wald sowie ein 65 ha großes Tierfreigehege. Hier sind seit 2006 heute in Mitteleuropa ausgestorbene Tierarten wie das Wildpferd und das Urrind (Rückzüchtung) zu beobachten, ebenso Wölfe und Luchse.

Der Eintritt in die Nationalparkinformationszentren und die Tierfreigelände ist kostenlos. Allerdings haben Besucher auch keine Garantie, alle Tiere in den weitläufigen Gehegen zu Gesicht zu bekommen. Für die Parkplätze werden Gebühren erhoben. Die Nationalparkzentren können allerdings auch mit den IGEL-Bussen erreicht werden.

Unsere gesammelten Fotos von Tierfreigehege Nationalpark Zentrum am Lusen mit unterschiedlichen Jahrezeiten.