Wackelstein und Steineres Kirchlein

Wackelstein und Steineres Kirchlein

Eine sehr schöne und naturnahe Wanderung auch für Familien. Die für jede Altersklasse Interessantes zu bieten hat.Vom Parkplatz aus folgen wir ca. hundert Meter der Strasse, bis links ein kleiner und ausgeschilderter Waldweg abzweigt, dem wir folgen. Durch wunderschönen Buchenwald kommen wir schon nach 500 Metern zum Wackelstein. An der breiten kuppe, 3 km südlich von Solla treten einige kleinere Felsformationen zutage.
Besonders auffallend ist ein großer Block mit ca. 4 Meter Kantenlänge, flacher Oberseite und gewölbter Unterseite, der auf einer fast ebenen Felsplatte steht, der Wackelstein. Trotz seines großen Gewichts von ca. 50 Tonnen, kann ein einziger kräftiger Mensch den Stein zum schaukeln bringen. (ich hab’s geschafft) . Dieser „Wackelstein“ stellt eine Laune der Natur dar und ist ein Naturdenkmal. Er hat sich ohne menschliches Zutun durch natürliche Vorgänge entwickelt. Arthur Semmler aus New York entdeckte im Jahre 1915 dieses Naturdenkmal.

Ein Spielzeug der Natur
Wie ist nun dieser Wackelsein, nicht gerade häufige Naturschöpfung entstanden?
Vor etwa 300 Millionen Jahren, in der Steinkohlenzeit (Karbon), entstand dieses Gestein aus einer glutflüssigen Gesteinsschmelze in einer Tiefe von mehreren Kilometern. Im Laufe der Zeit wurde das Gebiet des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes langsam und mit Unterbrechungen über das umliegende Gelände emporgehoben, was zu einer weitgehenden Abtragung der darüber liegenden Gesteinsschichten führte. So liegen heute Gesteine an der Oberfläche, die ursprünglich in großer Tiefe aus einer glutflüssigen Schmelze erkaltet sind. Diese Gesteine unterliegen einer langsamen, aber immer weiter fortschreitenden Verwitterung und Abtragung, die von Geologen auch als „Wollsackverwitterung“ bezeichnet wird. Bei geeigneten Voraussetzungen kann nun die Gleichgewichtslage einer Gesteinsplatte, die durch Abwitterung langsam zu einem gerundeten Block umgeformt wird, so verändert werden, dass sie im Großen und Ganzen zwar noch sicher auf ihrer Unterlage ruht, aber schon durch geringe Kräfte zum Pendeln um ihren Schwerpunkt gebracht werden kann. Insbesondere ist dies der Fall, wenn sich ihre Gestalt einer Halbkugel nähert, die auf ebener Unterlage hin- und herrollen kann. Wackelsteine dieser Größe kommen sehr selten vor. Als eigenartige und interessante Gebilde der Natur verdienen sie unsere besondere Ehrfurcht und sollten daher nicht, aus welchen Gründen auch immer, zerstört werden. Wir dürfen nie vergessen: Vernichten kann sie der Mensch in kürzester Zeit, zu ihrer Entstehung waren Millionen Jahre nötig.
Weiter gehts durch markante Gesteinhaufen und riesige Granitformationen, durch den Buchenwald steil bergab bis wir an eine grössere Kreuzung gelangen. Hier scharf nach links abbiegen und den Weg folgen bis zum Steineren Kirchlein.
Der Eingang muss ein bisschen “entdeckt” werden. Viele Felsspalten laden zum durchzwängen ein und grosse Brocken wollen erkommen werden. Kleiner Tip: Gerade aus die erste Spalte siehe mittleres Foto ;-)

Steinernes Kirchlein
Unterhalb des Wackelstein verzeichnen viele Wanderkarten das Kartensymbol für Kirche oder Kapelle, aber vergeblich wird der Wanderer hier ein steingemauertes Gotteshaus suchen – vielmehr steht er an besagter Stelle vor einem mächtigen Gefüge abgewitterter Felsen. Sie formen Türme und tiefe, teils begehbare Klüfte, die so aussehen, als wären sie von Zyklopenhand geschaffen worden. Eine solche Felsplatten bildet dabei auch eine raumartige Höhle, in die man durch einen Schlupfspalt hineingelangen kann. Im inneren des Felsendomes befindet sich ein Eisenkreuz an einem Felsen und ein kleiner Altar mit Kerzen.

Den gleichen Waldpfad wieder zurück, vorbei an mächtigen Felsblöcken bis zur grossen Kreuzung. Hier folgen wir der breiten Forststrasse bergauf. Ab und zu lohnt sich ein Blick zurück, den er gibt uns schöne Panorama Blicke über das Dreiburgenland frei. So gelangen wir wieder zuruck zum Parkplatz.

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