Sumava Stonehenge

Sumava Stonehenge Mythische Kelten Sonnwendsteine

Von der Gegenwart, in die Zeit vor Christus und zurück ins 19. Jahrhundert.

Grenzüberschreitenede Wanderung, von unseren Ausgangsort in Hinterfirmiansreut um das mystischen Stonehenge der Sumva in der Gegenwart zu entdecken. Gleich nach dem Parkplatz endet die Strasse und ein schmaler Weg, dicht von Büschen begleitet und eingefasst in mit alten Granit Steinmauern führt uns ca. 300 Meter bis zum Grenzübergang nach Tschechien. Dem kleinem Pfad folgened, begleitetet von der weiten, fast unberührten Landschaft des alten Grenzgebiets, halten wir uns immer links. Bergauf, vorbei an offen Weidefläche, urspünglicher Natur erreichen wir nach ca. 1 km eine kleine Anhöhe. Eine unglaubliche Stille herrscht hier, kein Lärm, kein Auto, kein Geräusche von Menschen verursacht, nur das rauschen der Blätter im Herbstwald. Einfach kurz stehenbleiben und geniesen.

Leicht hügelig führt uns der Weg weiter, vom Forstweg, auf Schotter, auf Teer und alten Betonplattenstrassen noch aus der Zeit des Sozialismus. Das Wegenetz wurde vom Militär zur Grenzsicherung benutzt und heute haben wir tolle Wander und Radwege.

An einer grossen Kreuzung biegen wir nach rechts ab (Markierung mit rotem Pfeil) und weiter über eine Hochebene, mit tollen Ausblicken hinüber ins bayerische Mitterfirmiansreut und den Almberg, erreichen wir nach ca. 1,2 km einen kleine Rastplatz. Genau hier und ein bisschen versteckt, folgen wir den Pfad in den Wald nach links und erreichen gleich eine breitere Froststrasse, welche wir immer bergauf und gerade folgen. Vorbei an Weideflächen, alten Steinmauern, welche zu dem untergegangen Dorf Ober-Lichtbuchet gehörten immer weiter bergan gelangen wir über eine Wiese, wieder in einen dichteren Wald und reechts der Forststrasse, kurz vor der Bergkuppe…

Das sagenumwobene Stonehenge der Sumava.

Hier treffen wir auf die Anordnung zweier wieder hergestellten Mehire auf einen Naturfelsen, die Heidensteine oder auch Sonnwendsteine genannt werden.  Menhir ist die Bezeichung für einen vorgeschichtlichen, hochragenden Steinblock, der auch als Hinkelstein bekannt ist. In der prähistorischen Archäologie bezeichnet das Wort einen länglichen, säulenförmigen unbearbeiteten Einzelstein, der aufrecht gestellt wurde. Diese vermutlich aus der vorkeltischen Zeit stammenden Steine wurden zu astronomischen Untersuchungen und auch Riten genutzt. Sie zeigen den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang am Tag der Sommer- bzw. Wintersonnwende an, mit exakt den Durchgang zwischen den zwei Steinen an. Der durch die Steinspalte einfallende Sonnenstrahl hat auf einen flachen Stein hinter den Menhiren den Ritualplatz  angezeigt.

Die Verehrung der Sonne und des wiederkehrenden Lichtes geht auf Traditionen in prähistorischer Zeit zurück.Die Sonne hat essentielle Bedeutung für das irdische Überleben. Riten oder Zeremonien zu bestimmten, den Göttern oder den Verstorbenen gewidmeten Anlässen bezeichnet, die bei den Kelten vor der Christianisierung bestanden.
Die religiöse Praxis der Kelten umfasst insgesamt den heiligen Ort, die heilige Zeit, die kultischen und magischen Verrichtungen – Opfer, Gebet und Mantik (Weissagung). Eine Sonnenwende findet, wie erwähnt zweimal im Jahr statt.

Zur Wintersonnenwende erreicht die Sonne im Jahreslauf ihren tiefsten Stand in Bezug auf den Meridiandurchgang. Zu diesem Zeitpunkt herrscht der kürzeste Tag und die längste Nacht, weil der größere Teil der täglichen Sonnenbahn unterhalb des Horizonts liegt. Umgekehrt erreicht die Sonne zur Sommersonnenwende ihren höchsten Stand. Zu diesem Zeitpunkt herrscht der längste Tag und die kürzeste Nacht, weil der größere Teil der täglichen Sonnenbahn oberhalb des Horizonts liegt. Zur Wintersonnenwende am 21. Dezember – erreicht die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont, während der Sommersonnenwende am 21. Juni ihren mittäglichen Höchststand über dem Horizont und somit die Sonneneklipse exakt 90 Grad oder 270 Grad beträgt. Die Anordnung der Steine und des Lichteinfallswinkels stimmt also auf das Grad genau was wir mit GPS nachgemessen haben, mit Osten (90 Grad) und Westen (270 Grad) überein.

Ein mystisher Ort der wirklich fasziniert.

Nach dem eindrucksvollen Stonehenge der Sumava, müssen wir leider wieder den gleichen Weg zurück bis zum Rastpatz an der Strasse nehmen und folgen der Strasse nach links weiter. So erreichen wir eine Spitzkehre, die nach rechts führt und vor uns das alte den Erdboden gleichgemachte Dorf Ober-Lichtbuchet, mit einer Informationstafel über die Geschichte des Dorfes. Nur die Ruine des alten Schulhauses ist noch so sehn.

Dieses Holzhauerdorf wurde am Ende des 18. Jahrhunderts gegründet. Nach und nach wurden 95 Häuser von 600 Menschen bewohnt. Vom Dorf blieben nur noch die Überreste der Grundmauern und Terrassen oder  Obstbäume übrig. Links am Weg steht die Ruine des 1798 erbauten und 1910 modern renovierten Schulhauses. Das Dorf erstreckte sich fast über das ganze Area, welches wir durchwandern. Heute lassen nur die Steinwälle, Terrassen und Wege die Grösse des Dorfes erahnen. An manchen verlassenen Stellen würde heute kaum jemand einfallen, dass hier früher Häuser standen und Leute über Jahrhunderte lebten.

Nähere Information zu allen untergegangen Siedlungen im Nationalpark Sumava sind auf dieser Seite zu finden.

Um das Thema, der uns fast immer begleiteden Granitsteinmauern nochmals aufzugreifen. Diese sogenannten Lesesteinwälle prägen das Bild des Böhmerwaldes/Sumava und zeugen von der menschlichen Arbeit, Urbarmachung und Landwirtschaft der Region. Überall wo die Flurbereinigung speziell in Bayern die historischen Denkmäler erhalten hat, sehen wir heute noch, wie über Generationen hinweg, Landwirtschaftliche Flächen gegen Errosion geschützt wurde. Grenzen wurden so markiert, Wege erstellt, aber der Hauptzweck bestand darin, die Steine aus den Feldern zu befördern um mit den Pflug diese bearbeiten zu können.

Über offene Landschaft, wieder begleitet von Steinwällen, ohne nennenswerte Steigung den Pfad bzw. Weg einfach gerade aus folgen bis wir wieder die uns bereits bekannte Weggabelung kommen. So gelangen wir gerade aus wieder zu unseren Ausgangspukt und zur Gegenwart zurück Wir durchstreifen bei dieser Tour die keltische Zeit, das vergangen Jahrhundert und mystische Plätze im Böhmerwald.

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