Der zweite Moldaustausee

Der zweite Moldaustausee

Kurz nach dem parken überqueren wir sogleich die ehemalige Staatsgrenze zur Tschechei und folgen der Hauptstrasse, ein bisschen mehr als einen Kilometer, bis wir scharf rechts in den Wald abbiegen. Die nun folgende Strasse muss zwangsläufig als Schotter-Teer bezeichnet werden, da es sich hier um die mehr als alte Strasse handelt die über Jahrzente vom Militär zur Sicherung des Eisernen Vorhangs benutzt wurde und fast parallel zur Grenze nach Österreich verläuft.

Steil bergauf, mit Steigungen von bis zu 12% geht es durch fast unberührte Landschaft, begleiten von Wildblumen und unzähligen Himbeer- und Brombeersträuchern, 4 Kilometer weit. Kurz bevor der Anstieg sein Ende nimmt, steht links ein steineres Kreuz. Hier befand sich die Ortschaft Schönfelden mit Kirche, über 150 Häusern und mehr als 1000 Bewohnern. Das komplette Dorf, inklusiv der Kirche musste der Sicherheitszone des Eisernen Vorhangs weichen und wurde den Erdboden platt gemacht.

Kleiner Hinweis am Rande. Wer mehr über den Eiseren Vorhang erfahren möchte, dem steht ein Mahnmal mit Dokumentation und dem original Nachbau der Grenzeanlage unweit von Guglwald zur Verfügung. Einfach der Strasse von Guglwald Richtung Linz folgen und nach ca. 500 Meter rechts in die Strasse einbiegen und der Beschilderung folgen. Nach Abschuss der Tour sicherlich einen Abstecher Wert.

Zur rechten Hand wurden unsere Blicke die ganze schon von den Windrädern in Sternwald (Österreich) begleitet. Jetzt beginnt die eine lange und steile Abfahrt, aber Vorsicht, wie eingangs erwähnt ist die Strasse mehr als schlecht und die Schlaglöcher werden ab Geschwindigkeiten von 30 km/h fast schon lebensgefährlich. Aber trotzdem viel Spass!

Nach der ersten Abfahrt, halten wir uns nach einen Haus links und folgen so der Strasse durch den Wald mit Felsformationen nach Vssy Brod, bis uns eine wirklich sehr steile Strasse direkt in die Ortschaft führt. Vorbei am alten Kloster und Kirche, überqueren wir über eine Holzbrücke, die wunderschöne und durch die Sumava braun gefärbte Moldau. Kanufahrer befinden sich zu Hauf hier auf den ruhigen und breiten Moldau und viele Anbieter laden zu einer Tour auf der Moldau ein. Der Moldau flussaufwärts folgende erreichern wir den Zweiten Moldaustausee. Sicherlich nicht in der Erhabenheit des grossen Bruders aber zumindest mit Staumauer und somit ist der Name zweiter Moldaustausee auch gerechtfertigt.

Zwischen der Moldau und der Bahnstrecke geht es leicht bergig bis zu einer kleinen Ortschaft. Ab hier beginnt ein wahres Juwel für Mountainbike-Fans. Ein kleiner Wanderweg bzw. Trail führt uns 5 Kilomter der Moldau entlang im Bogen herum. Diese Engstelle war, als die Moldau noch mit Flössen befahren wurde, sehr gefährlich und geachtet. Die Felswand auf der einen Seite und die grossen Felsen im Flusslauf brachten so manchen Flösser ums Leben. Daher kommt auch der Name Teufels Schnellen. Bevor die Moldau angestaut wurde, nahm sie hier mit donnernden Getöse über grosse Steine ihren Weg. Jetzt wird die Moldau durch einen langen unterirdischen Kanal geleitet und zur Stromerzeugung genutz, daher fliesst im ursprünglichen Flussbett wenig Wasser, erst weiter unten beim zweiten Moldaustausee wird das Wasser wieder eingeleitet. Nach diesem traumhaften Stück entlang der unverbauten Moldau erreichen wir das Städtchen Loucovice, welches richtig den sozialistien Baustil wiedergibt. Am Ortausgang befindet sich die Waldschenke und wer will kann hier gerne eine Rast einlegen oder noch ca. 5 km weiter zum grossen Touristen Ort Lipno fahren.

Unterhalb der Staumauer des grossen Moldaustausee’s wird der Fluss überquert und rechts der Hauptstrasse folgend am See entlang nach Predni Vyton. In Predni Vyton am Kreisverkehr nach links erfolgt der letze grosse Anstrengung und die Strasse bring uns hügelig zurück zu unseren Ausgangspunkt.

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